Andacht 29.03.20 Judika
Im Namen Gottes, des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Liebe Zuhörer,
Judika richte mich oder schaffe
mir Recht So heißt der heutige 5. Sonntag in der
Passionszeit. Dass Gott unser Leben zurecht bringen will, dass er
den Müden und Beladenen aufhilft, dass er heilt, was krank ist
in unserem Leben, dass er uns auf den richtigen Weg führen will,
das sehen wir an seiner Passion, an seinem Leiden und seiner
Leidenschaft für uns. Im Wochenspruch wird uns gesagt, warum
Jesus zu uns Menschen gekommen ist:
Der
Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen
lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als
Lösegeld für viele. |
Matthäus
20,28 |
In der Passion Christi gehen wir Jesu Wege
mit und erkennen die Leidenschaft Gottes für uns.
So beten wir:
Großer und barmherziger Gott,
wir danken Dir, dass Du uns in dieser Nacht
behütet hast und wir wieder aufstehen durften.
Wir vertrauen darauf, dass Du uns auch in
dieser Zeit bewahrst und Deine Ziele mit Deinen Menschen und
Deiner Welt vollendest. So bitten wir Dich um Deinen Heiligen
Geist, der uns begeistert und unser Fürsprecher bei Dir ist,
bist Du kommst Dein himmlisches Reich zu errichten. Das bitten
wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen
Lied: Lass uns Deine Nähe spür´n
Kolosser 3, 12-14
12 Ihr seid von Gott auserwählt und
seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören. Darum soll jetzt
herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen, ebenso wie Güte,
Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld. 13 Ertragt einander
und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand euch Unrecht getan hat.
Denn auch Christus hat euch vergeben. 14 Wichtiger als alles
andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen.
Sie ist das Band, das euch verbindet.
Gott segne sein Wort an uns.
Und ich lade Sie ein, dass wir gemeinsam
unseren christlichen Glauben bekennen.
Es tut gut, sich immer wieder auf die
Grundlagen unseres Glaubens zu besinnen.
So bekennen wir mit den Worten der Apostel:
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer
des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den
Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich
des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den
Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung
der Toten und das ewige Leben.
Amen
Aus ganz Deutschland findet sich ein
großer Posaunenchor, der gemeinsam den Bachsatz: Jesu bleibet
meine Freude musiziert. Jeder bläst seine Stimme zu Hause und
sendet dann die Aufnahme per Email. Alle Stimmen werden dann
gemeinsam abgespielt: So klingt das dann mit XXX Bläsern:
Der Predigttext für den heutigen Sonntag
steht im Hebräer-Brief im Kapitel 13, die Verse 12-14:
Hebräer 13,12-14
12 Jesus hat damit er das Volk heilige
durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor.
13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen
vor das Lager und seine Schmach tragen.
14 Denn wir
haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen
wir.
Herr, segne unser Reden und Hören durch
deinen Heiligen Geist. Amen.
Liebe Zuhörergemeinde,
erinnern Sie sich an den großen Hit der
Spider Murphy Gang: Skandal im Sperrbezirk? Im Text heißt es:
Und draußen vor der großen Stadt, stehen
die Nutten sich die Füße platt.
Ja, vor dem Tor ist allerhand los. Was
wollen wir nicht alles vor dem Tor haben? Das Bordell, die
Müllverbrennung, den Müllberg, die Kläranlage. Oder in Jesu
Zeiten: die Aussätzigen, die Gesetzlosen, den Hinrichtungsplatz.
Hauptsache nicht hier bei uns. In unserem Haus. Wir möchten das
Unreine und das Elend auf gar keinen Fall sehen. Die Flüchtlinge
an den Aussengrenzen aussperren. Manchmal ist es schon so, wenn
wir aus unseren Fenstern sehen und denken, dass es da draußen
schon sehr schmutzig ist. Und dabei liegt es an unseren
ungeputzten Fenstern. Denn was draußen passiert, ist wichtig.
Was Jesus tut, leidet er draußen vor dem Tor. Er stirbt auf
Golgatha, draußen vor dem Tor. Durch sein eigenes Blut heiligt
er das Volk! Durch seine Tat heiligt er mich und dich. Jesus
leidet für mich und dich. Daran denken wir in der Passionszeit.
Und das darf uns gefühlsmäßig schon ganz nahe gehen. Wir sind
durch Jesu Tat mit ihm verbunden. Wir verdanken Ihm unser ewiges
Leben. Er hat dies getan, schon bevor du geboren wurdest. Für
Dich. Für mich. Für das Volk. Diese Tat ist getan. Bedenke nur,
was das für dich bedeutet. Wenn Du das göttliche Ja, das dir in
deiner Taufe zugesagt wurde, annimmst, dann mache dich auf dem
Weg. So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager , vor das
Tor und seine Schmach tragen. Denn weil wir mit ihm verbunden
sind, gehen wir ihm nach. Wir folgen ihm nach. Und wenn wir Jesus
nachfolgen, hat das Folgen: Für uns und für unser Leben. Jesus
sagt:
Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf
sich zu nehmen und mir nachzufolgen, der kann nicht mein Jünger
sein. Wer zu Jesus gehört, gehört nicht zu dieser Welt, sondern
zu Gottes Welt. Daher haben wir hier keine bleibende Stadt,
sondern wir suchen die Zukünftige. Jesus geht uns voraus, die
Wohnung zu bereiten. So bleibt uns nur eins: Aushaaren, bis Jesus
wiederkommt.
Jesus sagt das so: Wer aber beharrt bis ans Ende,
der wird selig. So warten wir jetzt bis wir wieder gemeinsam
seine Gemeinde sein können, und wir warten in Hoffnung auf Jesus.
So spreche ich Amen, So soll es sein.
Und der Friede, der größer ist als all
unsere Vernunft, sei mit euch allen.
Lied: In einer fernen Zeit
Wir wollen miteinander und füreinander
beten:
Gütiger Gott,
dein Sohn hat uns gedient und sein Leben
für uns gegeben. Durch ihn bitten wir dich:
Erfülle uns mit seinem Geist, damit wir
einander dienen in geschwisterlicher Liebe.
Gib den Mächtigen den Willen und die Kraft,
gegen Hass und Unterdrückung vorzugehen.
Erlöse uns von dem Wahn, die Größten sein
zu müssen; mache uns aufmerksam dafür, wo andere bedrückt
werden auch durch uns. Hilf uns zu einem Miteinander, in
dem einer die Last des anderen trägt. Du siehst unsere Ohnmacht
in unserer jetzigen Situation. Wir bitten Dich für die Politiker,
die die Verantwortung tragen. Lass sie richtig entscheiden. Wir
danken Dir für alle Menschen, die dafür sorgen, dass es den
Kranken und Gesunden besser geht. Für die Ärzte, die
Krankenschwestern, für die LKW Fahrer und die
Kassiererinnen. Wir bringen Dir auch alle unsere Kranken. Du
kannst Wunder wirken. Mache Du uns heil an Leib und Seele. Lass
unsere Verstorbenen im Licht deiner Liebe geborgen sein.
Gütiger Gott,
du erlöst uns durch die Macht der Liebe. Ihr vertrauen wir durch
deinen Sohn Jesus Christus, der mit dir in der Einheit des
Heiligen Geistes lebt und regiert in Ewigkeit.
So beten wir
weiter mit den Worten, die uns Jesus selber gegeben hat und die
uns miteinander und mit der ganzen Christenheit verbinden.
Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein
Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,wie
auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in
Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in
Ewigkeit. Amen.
Lied: Verleih uns Frieden gnädiglich
So gehen wir nun in diesen Sonntag und in
diese Woche unter Gottes Segen.
Der Herr segne uns und behüte uns,
Er lasse sein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig.
Er erhebe sein Angesicht auf uns und gebe
uns seinen Frieden.
Amen.
Musik: Instrumentalstück Pachelbel