Im Namen Gottes,

des Vaters und

des Sohnes und

des Heiligen Geistes

 

Amen.

 

Herzlich Willkommen zu diesem Abendgottesdienst am Gründonnerstag.

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR. So steht im Psalm 111.

An diesem Abend erinnern wir uns an letzten Abend unseres Herrn Jesus. Wir erinnern uns an die Einsetzung des Heiligen Abendmahls. Auch heute Abend lade ich Sie ein, sich daran erinnern. Es wird leider keine Tischabendmahl wie geplant, aber vielleicht wird es für Sie zum Hausabendmahl. Wenn Sie möchten, lassen Sie sich darauf ein. Wir vertrauen darauf, dass Jesus uns den Heiligen Geist schickt. Und wir beten:

 

Vater im Himmel,

Du siehst uns heute hier und wir vermissen unsere Gottesdienste. Wir vermissen unsere Schwestern und Brüder. Und doch feiern wir Gottesdienst. Wir denken an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Jesus, der unser Herr und Bruder ist. Jesus, der uns in Brot und Wein ganz nahe kommt. Spürbar und schmeckbar wird. Ja, sogar ein Teil von uns. Wir bitten Dich: Lass uns jetzt stille werden. Nimm unsere Lasten ab. Mach uns frei für Dich. Schenke uns offene Ohren und ein offenes Herz. Wir laden Dich ein in unsere Häuser. Du hast uns an Deinen Tisch geladen. So sind wir auch heute eine weltweite Gemeinschaft unter Deinem Segen. Amen

 

Wir beten weiter mit den Worten des 111.Psalms.

 

1Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde. 2 Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran. 3 Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich. 4 Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR. 5 Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt auf ewig an seinen Bund. 6 Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, dass er ihnen gebe das Erbe der Völker. 7 Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig. 8 Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind geschaffen wahrhaftig und recht. 9 Er sandte Erlösung seinem Volk / und gebot, dass sein Bund ewig bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name. 10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. / Wahrhaft klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.

 

Wir hören eine Strophe von dem Lied: Bleib bei mir, Herr.

Musiziert haben das viele bayerische Bläser einzeln in Ihren Wohnungen und Häusern. Und es wurde dann in einem Video zusammengeführt. https://www.youtube.com/watch?v=Ddwhq5QFsg0

Ein Bild, das rot, Schild, sitzend, schließen enthält.

Automatisch generierte Beschreibung2. Buch Mose, Kapitel 12, 1 – 14

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Liebe Gemeinde,

Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s, gab’s seinen Ju¨ngern und sprach: Nehmt hin und esst. Das ist mein Leib, der fu¨r euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Geda¨chtnis.

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte, gab ihnen den und sprach: Nehmt hin und trinkt alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das fu¨r euch vergossen wird zur Vergebung der Su¨nden. Solches tut, so oft ihr’s trinkt, zu meinem Geda¨chtnis.

Liebe Gemeinde,

 

heute ist Gründonnerstag. Wir Christen erinnern uns an die Feier des letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, die Einsetzung des Heiligen Abendmahls, damals am Pessachfest im Jahre 33 n. Christus. Es ist ein Erinnerungsfest. Wir erinnern uns an das letzte Abendmahl mit Jesus, die Juden erinnern sich an das erste Pessachfest in Ägypten. Unser Predigttext steht im 2. Buch Mose im Kapitel 12:

1 Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland:

2 Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. 3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus. 4 Wenn aber in einem Hause für ein Lamm zu wenige sind, so nehme er's mit seinem Nachbarn, der seinem Hause am nächsten wohnt, bis es so viele sind, dass sie das Lamm aufessen können. (5 Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen) 6 und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. 7 Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und den Türsturz damit bestreichen an den Häusern, in denen sie's essen, 8 und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen.

(9 Ihr sollt es weder roh essen noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen.) 10 Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen.

11 So sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es in Eile essen; es ist des HERRN Passa.

12 Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht halten über alle Götter der Ägypter. Ich bin der HERR. 13 Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage.

14 Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den HERRN, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.

Gott, öffne unsere Ohren und Herzen für Dein Wort. Amen

 

Dieses Erinnerungsfest feiern die Juden bis heute. Auch dieses Jahr. Diese Geschichte beschreibt die Geschehnisse am letzten Abend in der ägyptischen Gefangenschaft. Ein sehr wichtiger Abend für das Volk Israel. Gott schützt sein Volk. Vor sich selbst. Denn er sendet die letzte der zehn Plagen. Er will alle Erstgeborenen töten. Er selbst geht durch Ägypten. Jetzt ist Schluß mit lustig. Jetzt geht es ans Eingemachte. Alle Erstgeborenen sollen sterben, auch der Sohn des Pharao. Der Pharao soll endlich einsehen, dass der Gott der Israeliten größer ist als alle anderen Götter. Er ist ein eifernder Gott, sagt er im 2. Mose. Nicht umsonst gibt er das 1. Gebot. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Jetzt endlich soll Pharao die Israeliten ziehen lassen, auf dass dieses Volk Gottes Volk sein soll. Dazu gibt Gott eine Vielzahl an Anweisungen, was zu tun ist und wie sich die Israeliten verhalten sollen. Ein Opferlamm, das ohne Fehl und Tadel ist, soll geschlachtet werden und sein Blut soll der Schutz sein, dass Gott im Gericht vorübergeht. Wie perfekt hier doch die große Tat von Jesus beschrieben ist. Er, der für uns litt und sein Blut vergoß und starb, hat uns erlöst und wird uns dereinst durch Gottes Gericht bringen. Wenn wir vor Gottes Richterstuhl stehen werden, werden die Bücher aufgetan und unser Leben wird offenbar werden. Und ich vertraue darauf, dass Jesus dann aufsteht und sagt: Egal, was dieser Mensch getan oder gelassen hat, er gehört zu mir. Er ist geheiligt und wird mit mir in Gottes ewigem Reich sein. Das alles klingt in dieser Geschichte schon an.

Gott versorgt sein Volk mit Fleisch und Brot und Kräutern. Das wird Israel in der Wüste auch erfahren. Dadurch trägt Gott seine Menschen. Wie auch beim Manna soll hier nichts übrig bleiben, keinen Rest soll es geben. Legt keinen Vorrat an. Seid bereit. Der Aufbruch naht. Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand. Ihr wisst nicht, wann es los geht. Darum seid bereit. Wir haben hier keine bleibende Stadt, die zukünftige suchen wir. Habt eure Lampen und euer Öl bereit. Denn ihr wisst nicht, wann er kommt.

Wie schwer muss das den Israeliten gefallen sein. Nach langer Zeit kommt dieser Mose mit dem Auftrag des Gottes Jakobs, sie aus der Knechtschaft des Pharaos zu befreien und in ein gelobtes Land zu führen. Dieser Gott hat schon 9 Plagen gesendet, aber die Götter Ägyptens scheinen größer zu sein. Nun gibt er Anweisungen. Ja, er verhängt eine Ausgangssperre über die Israeliten. Sie sitzen in ihren Häusern und essen gebratenes Lamm und ungesäuertes Brot. Sie sitzen quasi auf gepackten Koffern. Und ich wette, sie haben sich gefürchtet vor diesem Gott, der richtend durch die Strassen Ägyptens zieht. Werden sie wirklich verschont? Wird Pharao diesmal einwilligen, das Volk gehen zu lassen? Wird der Gott Abrahams, Issaks und Jakobs diesmal siegen? Sie werden es erfahren. Gott ist da. Er trägt sie ins gelobte Land. Es wird 40 Jahre dauern. Und dann sind sie am Ziel.

 

Wir sitzen auch in unseren Häusern. Werden wir verschont vom Corona-Virus? Wie geht es nur weiter? Ist Gott mit uns?

 

Jesus sitzt zu Tisch mit seinen Jüngern. Sie feiern das Passamahl. Jesus sagt seinen Freunden, dass einer ihn verraten wird. Allen wird unbehaglich. Bin ich´s? Auch uns wird unbehaglich. Halte ich diesem Vorwurf Stand? Habe ich nicht Jesus schon oft verraten? Und Jesu und die Jünger essen miteinander. Einer tunkt mit Jesus seinen Bissen in die Schüssel ein. Das spricht doch für eine Vertrautheit und Nähe. Jeder der zwölf Jünger hat seine Geschichte und seine Beziehung mit und zu Jesus. Jeder erwartet etwas anderes von Jesus. So wie wir. Auch wir erwarten jeder etwas anderes von Jesus. So nah sind uns die Jünger. Warum zeigt sich Jesus nicht endlich als der Herr? Wieso kann Gott das zulassen? Warum greift Gott nicht ein?

Jesus feiert das Passamahl. Er singt und betet. Er dankt Gott für Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten. Und er nimmt das Brot, dankt Gott dafür, bricht es und gibt es seinen Jüngern. Und er erklärt, dass er das Lamm ist. Nehmet, das ist mein Leib, der für Euch gegeben ist. Ich bin das Lamm, das für Euch geopfert wird. Dann nahm er den Kelch, und er dankte und gab ihnen den. Und er erklärt, dass er das Lamm ist. Trinket, das ist mein Blut, das für euch vergossen wird. Dieses Blut wird euch durch Gottes Gericht hindurch bewahren. Dadurch macht Jesus deutlich, dass er für uns geopfert wird und durch sein Opfer werden alle gerettet werden, die sich auf ihn einlassen. Jesus spricht immer wieder von seinen Tod, der bald passieren soll. Die Jünger sehen in eine ungewisse Zukunft. Wie wird es weitergehen? Petrus wird Jesus verleugnen. Die Zeit des Leidens für Jesus beginnt und wir wissen, was passiert. Jesus hat die Jünger gestärkt und bereit gemacht für die Zeit, die kommen soll. An Pfingsten erst werden ihnen die Augen geöffnet. 50 Tage liegen zwischen Ostern und Pfingsten. Und dann? Dann wird die Gemeinde wachsen und die Gute Nachricht bricht sich Bahn um die ganze Erdbahn.

 

Wir sitzen in unseren Häusern und erinnern uns an das Abendmahl, das Jesus uns gegeben hat und allen Christen heilig ist. Wir denken an das Lamm Gottes, das uns erlöst hat. Wenn Sie möchten, essen Sie ein Stück Brot und trinken einen Schluck Wein oder Saft. Feiern Sie Hausabendmahl, denn es ist gerade nicht anders möglich. Jesus wird bei Dir sein. Das, woran wir uns erinnern, ist schon 2000 Jahre her. Wir verpassen nichts, denn diese Tat Jesu ist schon getan. Wir erinnern uns heute und in diesen Tagen daran. Aber wie geht es denn weiter? Wann dürfen wir uns wieder treffen? Mit den Verwandten, mit den Kollegen, mit den Freunden und mit den Schwestern und Brüder in der Gemeinde? Das alles fehlt uns. Aber ich sage Ihnen, dass Jesus auch jetzt bei Ihnen ist. Er versorgt uns. Er ist uns nahe. Dafür hat er uns den heiligen Geist gesandt. Den Tröster, der uns bei Gott vertritt. Diese Corona-Zeit wird vorbei gehen. Sonst hätte die Bibel den falschen Schluß. Gott vollendet seinen Plan mit uns Menschen und mit seiner Welt. Wir schauen nach vorne. Wir vertrauen auf Gott und auf Jesus. Wir glauben.

Jesus sagt: Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. So ein Trost und so eine Hoffnung.

So spreche ich Amen. So soll es sein.

 

Gehet im Frieden im Namen des Herrn. Amen

 

Ein Bild, das Person, Gebäude, stehend, Mann enthält.

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Sie hören Musik von Traugott Fünfgeld, Bezirkskantor in Offenburg. Unter seiner Internetseite Töne des Friedens  https://toene-des-friedens.de können Sie noch mehr hören. Er spielt von Johannes Brahms „ Schmücke dich, o liebe Seele“ https://www.youtube.com/watch?v=kTNhQOg-veQ

 

Wenn Sie möchten, feiern Sie jetzt mit Brot und Wein Ihr Hausabendmahl. Denken Sie an die alten Worte mit denen die Christenheit Abendmahl feiert.

 

Musik

 

Wir beten miteinander und füreinander:

 

Lieber Vater,

 

wir danken Dir, dass Du es so gut mit uns meinst. Danke, dass uns versorgt. Ja, auch mit Brot und Wein und allem anderen, was wir zum Leben brauchen. Danke, dass Du uns beschützt. Wir vertrauen darauf, dass der Teufel keine Macht an uns bekommt, weil wir ja zu Dir gehören. Wir sind tief berührt, über das, was Jesus für uns getan hat. Wir denken an Sein Leiden und an sein Sterben. Da wird uns das Herz schwer, wer wir erkennen, dass er als Unschuldiger für uns gestorben ist. Und wir ahnen und wissen, dass wir ohne diese Tat verloren sind. Wir nehmen diese Tat als Geschenk an. Es ist so gut zu wissen, dass Du uns kennst und trotzdem liebst. Wir bitten Dich für alle Menschen, die in den nächsten Gottesdienste feiern. Sende Deinen Heiligen Geist in die Häuser, damit wir nicht allein sind. Steh uns bei. Und wir beten das Gebet der Christenheit.

 

Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Und wir gehen in diese Nacht und in den neuen Tag unter Gottes Schutz und Segen:

 

Der Herr segne Dich und behüte dich,

er lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe Dir Frieden.

 

Amen

 

Heute gibt es noch eine Erinnerung: Heute, vor 75 Jahren, ist Dietrich Bonhoeffer gestorben.

Ein Text, den er uns hinterlassen hat, wurde mehrfach vertont und ist allseits ein beliebtes Kirchenlied geworden. Von guten Mächten wunderbar geborgen.

 

Sie hören den Posaunenchor von St. Petrus